Rückblick

2019

29.11.2019 Filmabend im Jakobmayer: "Anna ich hab Angst um dich" von Josef Pröll

Tafel Anna PröllDorfen ist Bunt veranstaltet am Freitag, den 29.11.2019 um 19 Uhr im Sparkassensaal in Dorfen (Unterer Markt) einen Filmabend. Gezeigt wird der Film "Anna ich hab Angst um dich" von Josef Pröll. Der Dokumentarfilm zeigt in Auszügen das Leben von Anna Pröll. Anna leistete während der Zeit des Nationalsozialismus aktiven Widerstand. Wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" wurde sie dann verurteilt. Insgesamt befand sie sich deshalb 4 1/2 Jahre im Frauengefängnis und im Konzentrationslager Moringen. Anna war 17 Jahre alt, als sie in Augsburg verhaftet wurde. Über das Untersuchungsgefängnis "Katzenstadel" in Augsburg und das Gefängnis Aichach kam sie in das Konzentrationslager Moringen. Der Zuschauer wird durch die Erzählungen Annas durch ihre menschlichen Verhaltensweisen fasziniert und in eine Zeit versetzt, in der Zivilcourage oftmals das Leben kostete. Anschaulich wird versucht, ein Leben von 1916 bis 2000 zu beschreiben und darzustellen.

Weitere Infos zum Film finden Sie auch unter https://www.anna-film.de.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger - und insbesondere junge Menschen - sind zu unserem Filmabend herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

4.04.2019 Veranstaltung EUROPA - Die bessere Wahl!

Europa - Die bessere WahlMit Sorge betrachten wir den Populismus und Nationalismus in vielen Staaten, der zunehmend die Errungenschaften der letzten 70 Jahre infrage stellt oder zunichte macht und zu einem Wiedererstarken von Rechstextremismus führt. Dabei sollte man sich immer wieder vor Augen führen, dass wir in Zentraleuropa nun seit nun mehr als 70 Jahren in Frieden zusammenleben, obwohl genug kritische Ereignisse zu bewältigen waren (Zerfall des Ostblocks, deutsche Wiedervereinigung, Balkankrieg, Nahost-Krisen, etc.). Ein Garant für die friedliche Bewältigung war und ist der Wille der europäischen Staaten, sich zusammenzuschließen, eine gemeinsame Wertebasis zu erarbeiten, wirtschaftlich an einem Strang zu ziehen, sich kulturell auszutauschen und an einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur zu arbeiten. So entstand die Europäischen Union, der wir letztendlich viel zu verdanken haben. Gerne wird über einzelne Prozesse innerhalb der EU hergezogen, und manches ist vielleicht auch begründet, es ist aber auch sehr leicht den schwarzen Peter nach oben durchzureichen, obwohl die Probleme ganz woanders zu suchen sind. Das Positive wird als selbstverständlich hingenommen, das Negative in der Vordergrund gekehrt. Wohin dann eine vorschnelle Abkehr, initiiert durch Populisten, führen kann, wird uns derzeit täglich am Beispiel Großbritanniens und ihrem endlosen Brexit-Chaos veranschaulicht.

Dorfen ist Bunt will im Vorfeld der Europawahl am 26. Mai ermuntern, sich über die EU zu informieren und an der Wahl teilzunehmen. Wir haben deshalb dazu eine Veranstaltung mit dem Thema "Europa - die bessere Wahl! Warum es sich lohnt zu wählen!" organisiert. Als Referent wird Herr Ralf Knobloch von der Europäischen Akademie Bayern einen Vortrag halten. Wenn sie sich informieren und mit uns diskutieren wollen, würden wir uns freuen, wenn sie am Donnerstag, den 4. April 2019 um 19.30 Uhr zu unserer Veranstaltung in die Aula der Grundschule am Mühlanger, Mühlangerstr. 8 kommen. Der Eintritt ist frei.

Plakat Europa - Die bessere Wahl (PDF)

2018

13.05.2018 AfD-Angriff auf Pressefreiheit

Die misslungene AfD-Veranstaltung am 2. Mai 2018 in Dorfen (siehe nachfolgenden Bericht) hat den AfD Kreisverband Erding offensichtlich so in Rage versetzt, dass sie jegliches Maß verloren und mit einem Frontalangriff auf die Pressefreiheit reagierten, indem sie dem Erdinger Lokalteil der Süddeutschen Zeitung auf allen ihren Veranstaltungen Hausverbot und Filmverbot erteilten. Auslöser dürfte der Pressebericht (PDF) vom 4.5.2018 im Erdinger Lokalteil der SZ gewesen sein. Nach unserer Meinung gibt dieser Artikel die Ereignisse an dem Abend objektiv wieder, er war aber wohl nicht ganz nach dem Geschmack des AfD Kreisverbands. Der Vorfall erregte landesweit Aufsehen und zeigt einmal mehr das unterentwickelte Demokratieverständnis der AfD-Akteure. Die Reaktionen ließen dann auch nicht lange auf sich warten:

Wir werden sehen, wie der AfD Kreisverband Erding auf die Stellungnahmen des Landratsamtes reagiert.

Presseberichte zu den Ereignissen:

13.5.2018 (SZ Erding): Afd erteilt „Süddeutscher Zeitung Hausverbot“
15.5.2018 (Merkur Erding): AFD SPERRT SZ AUS - HEIMATZEITUNG ERKLÄRT SICH SOLIDARISCH „Hat mit Pressefreiheit nichts zu tun“
17.5.2018 (SZ Erding): AfD darf die "Süddeutsche Zeitung" nicht aussperren
19.5.2018 (Merkur Erding): AfD schließt Journalisten von Versammlungen aus - Erdinger Landrat: Das ist gesetzeswidrig

02.05.2018 Rote Karten für die AfD

Leonhard Seidl - FrontenAm 2. Mai 2018 fand im Gasthaus am Markt in Dorfen die erste AfD Veranstaltung des neu gegründeten Kreisverbands Erding statt. Sie wollten sich an diesem Abend in Dorfen präsentieren und Wahlwerbung für die anstehenden Landtags- und Bezirkstagswahlen im Oktober 2018 machen, natürlich wie üblich bei der AfD mit derben, populistischen Sprüchen, Diffamierungen und beleidigenden Angriffen auf ihre Gegner. Dazu hatten sie sich prominente Schützenhilfe durch den AfD Bundestagsabgeordneten Hansjörg Müller geholt.

Nur “leider” verlief der Abend dann noch nicht so, wie sich der Kreisverband das vorgestellt hatte. Denn eine große Anzahl Dorfener Bürger war mit dieser Veranstaltung überhaupt nicht einverstanden und zeigte der AfD deutlich, daß sie hier nicht willkommen sind und Dorfen für sie ein extrem schwieriges Pflaster wird. AfD-kritische Bürger, unter ihnen auch Mitglieder von Dorfen ist Bunt, kamen frühzeitig zur Veranstaltung und besetzten so einen Großteil der Plätze (ca. 80 Prozent). Unter der Hand wurden rote Karten verteilt, und jedesmal gezückt, wenn verbale Entgleisungen zu hören waren. Ansonsten herrschte Schwiegen und die AfD-kritischen Bürger ließen sich auch nicht provozieren. Die AfD sah sich, wie es die Süddeutsche Zeitung ausdrückte, einer schweigenden Wand gegenüber. Das konnten auch die paar AfD-Anhänger nicht ändern, die noch Platz im Gasthaus gefunden hatten. Zusätzlich fand während der Veranstaltung vor dem Gasthaus eine Demonstration statt, zu der die “Partei” aufgerufen hatte. Hier versammelten sich vornehmlich junge Leute und zeigten auf kreative Weise ihren Protest. Man konnte den Frust der AfD-Akteure zu ihrer misslungenen Auftaktveranstaltung in Dorfen an ihrer verbalen Gereiztheit gänzlich spüren. Nachdem sie ihre Reden gehalten hatten, sollte nach einer kurzen Pause eine Diskussionsrunde starten. Dazu hatten die AfD-Gegner dann aber doch keine Lust mehr und verließen geschlossen das Gasthaus, denn eine Diskussion auf dem Niveau, das die AfD in den Redebeiträgen gezeigt hatte, erscheint zwecklos. Mit Diffamierungen, Beleidigungen und plumpen Populismus erzeugt man Feindbilder und spaltet die Gesellschaft, was aber fehlt sind belastbare Lösungskonzepte für die in der Tat vorhandenen Probleme. Und die findet man bei der AfD am Allerwenigsten.

Lesen sie hierzu auch den Pressebericht (PDF) und Kommentar (PDF) der Süddeutschen Zeitung (Erdinger Lokalteil) vom 4.5.2018.

18.04.2018 Informationsveranstaltung zur AfD (Rückblick)

Die AfD (Kreisverband Erding) hat für den 2. Mai 2018 im Gasthaus am Markt zu einer Veranstaltung mit Hansjörg Müller als Redner eingeladen, ein Bundestagsabgeordneter der AfD, der extremen rechte Positionen innerhalb der AfD vertritt. Dorfen wird nicht ohne Gegenwehr zulassen, dass der Ort Schauplatz fremdenfeindlicher und rassistischer Hetze wird. Aus diesem Grund hat am 18.04.2018 ein breites Bündnis, bestehend aus SPD, den Grünen, der CSU, Dorfen ist bunt und der Flüchtlingshilfe Dorfen, zu einer Informationsveranstaltung über die AfD eingeladen, ebenfalls im Gasthaus am Markt.
Die Veranstaltung war brechend voll und im Saal befanden sich auch Mitglieder des AfD Kreisverbandes Erding und einiger AfD-Anhänger, die leider immer wieder durch laute verbale Einwürfe, unqualifizierte Kommentare und lautes Kindergarten-Gelächter versuchten, die Veranstaltung zu stören. Sie mussten sich in den Redebeiträgen aber detailiert anhören, wie erschreckend stark die AfD mittlerweile zu einem Sammelbecken der extrem rechten Szene geworden ist und wie egal es den AfD Anhängern zu sein scheint. Man möchte angesichts unserer Geschichte erwarten, dass Zusammenhänge erkannt und Konsequenzen daraus gezogen werden. Leider scheinen viele AfD-Mitglieder und Anhänger dagegen resistent zu sein, oder es gewollt in Kauf zu nehmen.

Zunächst legte Georg Wiesmaier (Mitbegründer der Geschichtswerkstatt Dorfen) dar, um wen es sich bei Hansjörg Müller genau handelt und welche Positionen er einnimmt. Lesen sie hier zu bitte die detaillierte Zusammenfassung (PDF zum Download).

Als Hauptredner war der Reporter des Bayerischen Rundfunks und Rechtsextremismus-Experte, Thies Marsen, eingeladen. Er ist ein profunder Kenner der Neonazi-Hardcore Szene und begleitet unter anderem den NSU Prozess zur Mordserie um Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. In seinem Redebeitrag zeigte er detailreich auf, wie wenig sich die AfD von der extrem rechten Szene abgrenzt und wie sie Neonazi-Vokabular ungeniert übernimmt ("Mischvölker","Deutschland den Deutschen", "Schuld-Kult", etc.).
Sein Fazit: Wer AfD wählt, muss zwar kein Nazi sein - aber er hat auch kein Problem mit Nazis!

Einen ebenfalls bemerkenswerten Beitrag lieferte Heiner-Müller Ehrmann (SPD). Er nahm sich die Wirtschaftspolitik der AfD vor, und zeigte auf, dass sich die Steuerversprechungen, so wie sie von der AfD gemacht werden, nur durch eine immense Erhöhung der Staatsverschuldung erreichen lassen. In letzter Konsequenz würde das die Handlungsfähigkeit des Staates und der Kommunen lahmlegen.

Im Anschluss an die Redebeiträge konnten Fragen an die Vortragenden gestellt werden. Die AfD-Anhänger versuchten dies zu nutzen, um ihre Parolen von sich zu geben, entsprechend hitzig wurde die Stimmung. Wirkliche Fragen zu den Beiträgen kamen von AfD-Seite leider kaum. Bemerkenswert war allerdings, dass der Vorwurf der Nähe zu rechtsextremen Positionen die anwesenden AfD-Anhänger nicht zu stören schien. Dazu war kein einziges Wort der Gegenrede zu vernehmen!

Einen Zusammenfassung dieses Abends ist auch in den Erdinger Regionalteil der SZ vom 21./22.4.2018 nachzulesen: Alles was rechts ist (PDF)

2017

21.09.2017 Lesung: Leonhard Seidl - Fronten (Kriminalroman)

Leonhard Seidl - FrontenDorfen ist Bunt veranstaltet nach 2012 zum zweiten Mal eine Lesung mit dem Schriftsteller Leonhard Seidl. Dieses Mal wird er seinen kürzlich erst erschienenen, brandaktuellen Kriminalroman "Fronten" vorstellen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit dem Autor persönlich über das Buch und die aktuellen Bezüge zu diskutieren. Wir laden allen Interessierten recht herzlich ein, am Donnerstag, den 21.9.2017 um 19.30 Uhr in den kath. Pfarrsaal in Dorfen, Ruprechtsberg 5 zu kommen und an der Lesung teilzunehmen.

Zum Inhalt des Kriminalromans:
(Quelle: Nautilus Edition: Leonhard Seidl - Fronten)

Ein bosnischer Waffensammler läuft Amok, ein »Reichsbürger« sinnt auf Rache und eine muslimische Ärztin gerät zwischen die Fronten - ein Kriminalroman nach einem wahren Fall.

Die kurdische Ärztin Roja Özen ist vorbildlich integriert in der oberbayerischen Kleinstadt Auffing. Doch dann erschießt der Bosnier Ayyub Zlatar, als Kind aus Srebrenica geflohen, auf der Wache drei Polizisten - und verschont die anwesende Roja. Alles sieht nach einem Anschlag des IS aus. Roja wird als Komplizin verdächtigt, verliert Patienten, Mann und Freunde. Markus Keilhofer, aufgewachsen bei seinen Großeltern, fanatischen »Reichsbürgern«, will Muslime für das Blutbad büßen lassen. Als er bewaffnet in eine Moschee stürmt, stellt Roja sich ihm in den Weg ...

Geschickt verknüpft Seidl die Lebenswege der drei Protagonisten miteinander, die in einem packenden Finale aufeinandertreffen. Ein hochaktueller Kriminalroman über Rassismus und Fanatismus in einer Gesellschaft voller Angst und über den Mut, sich dem entgegenzustellen. Fronten ist inspiriert von einem wahren Fall aus dem Jahr 1988. Im oberbayerischen Dorfen erschoss ein Mann aus Jugoslawien drei Polizisten, was eine Welle fremdenfeindlicher Reaktionen auslöste. Bis heute hält das Landratsamt Erding Schriftstücke über den Fall unter Verschluss.

17.07.2017 1. Veranstaltung der Geschichtswerkstatt Dorfen

Dorfen ist Bunt möchte hinweisen auf die 1. Veranstaltung der neu gegründeten Geschichtswerkstatt Dorfen (GEW), die sich an diesem Abend kurz vorstellen wird. Schorsch Wiesmaier und Hans Elas werden referieren über "Josef Martin Bauer und Albert Hartl - zwei Kindheits- und Jugendfreunde aus Hofkirchen (heute Gemeinde Taufkirchen/Vils), beide Zöglinge der Internate Scheyern und Freising, beide zur Priesterlaufbahn bestimmt und was aus ihnen wurde". Die Veranstaltung findet statt am Montag, den 17. Juli 2017 um 20:00 Uhr im Johanniscafe, Johannisplatz 4 in Dorfen.

Zum Download: Veranstaltung am 17.07.2017 zur Geschichtswerkstatt Dorfen (PDF-Datei, 13 kByte)

19.01.2017 Offene Mitgliederversammlung mit Gastvortrag

Das Aktionsbündnis Dorfen ist Bunt lädt am Donnerstag, den 19. Januar 2017 um 19:30 Uhr in den Saal des Evangelischen Gemeindezentrums am Rathausplatz 16 in Dorfen zu unserer offenen Mitgliederversammlung ein. Zu dieser Veranstaltung sind auch Nichtmitglieder herzlich eingeladen. Sie haben dabei die Gelegenheit sich über die Arbeit von Dorfen ist Bunt zu informieren und mit uns persönlich in Kontakt zu treten.

Als Auftakt wird Dr. Robert Philippsberg einen Vortag über die zunehmende Erstarkung des Rechtspopulismus und die jüngsten Wahlerfolge der AfD halten. Dr. Philippsberg hat zum Demokratieschutz in Deutschland an der LMU in München promoviert und sich dabei ausführlich mit Geschichte und Gegenwart des Rechtsterrorismus in Deutschland befasst. Er ist zugleich freier Mitarbeiter in der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus (firm) in München sowie Associate Researcher am Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P) und Autor mehrerer Publikationen zum Thema "Rechtsextremismus". Neben einer Analyse der Ursachen des wachsenden Rechtspopulismus sollen auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, was dieser Besorgnis erregenden Entwicklung entgegengesetzt werden kann. Dem Vortrag schließt sich deshalb eine Diskussionsrunde mit dem Referenten an.

Anschließend finden noch die Neuwahlen der Beiräte statt.

2016

12.2016 Auszeichnung für Veronika Schwarzenböck

Auszeichnung an V. SchwarzenboeckVeronika Schwarzenböck hat den Preis für Toleranz und Demokratie erhalten, den das Aktionsbündnis "Dorfen ist bunt" erstmalig vergeben hat. Prämiert wurde das Buchprojekt "Wie kam der Davidstern nach Dorfen". Der Preis ist mit 500 Euro dotiert. Die junge Frau aus St. Wolfgang erstellte das komplette Layout für die umfangreiche Dokumentation über die Geschichte von etwa 200 bis 300 heimatlosen Menschen im Dorfen der Nachkriegszeit, die "Displaced Persons" (DPs) genannt wurden. Rund ein Jahr nach Erscheinen hat das Buch eine weltweite Verbreitung gefunden und findet sich in den Regalen von Bibliotheken der renommiertesten Universitäten, wie beispielsweise Cambridge und Standford.

Im reich bebilderten Buch gelingt es auf ansprechende Weise das Schicksal vor allem osteuropäischer Juden, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten, zu großen Teilen zu rekonstruieren. Mehr zum Buch über ein lange Zeit vergessenes Kapitel Dorfener Geschichte der Autoren Monika Schwarzenböck, Doris Minet, Elisabeth und Adalbert Wirtz finden sie am Anfang dieser Internet-Seite.

12.11.2016 Fahrt zum NS-Dokumentationszentrum nach München

Dorfen ist Bunt wird am 12. November 2016 zum 2. Mal in das NS-Dokumentationszentrum nach München fahren. Wir treffen uns um 12.40 Uhr am Bahnhof in Dorfen, um Fahrgemeinschaften zu bilden. Die Führung am NS-Dokumentationszentrum beginnt um 14.15 Uhr und dauert ca. 1.5 bis 2 Stunden. Dabei geht es dieses Mal speziell um den Zeitraum ab 1939 - also den 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit bis hin zur Gegenwart. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, mitzufahren und können sich anmelden bei:

Michaela Meister
1. Sprecherin von Dorfen ist Bunt
Tel: 08081/8692, Fax: 08081 9109
Mail: meister@iiv.de

10.11.2016 Veranstaltung der Flüchtlingshilfe Dorfen e.V.

Veranstaltungsplakat Flüchtlingshilfe Dorfen Dorfen ist Bunt möchte auf eine Veranstaltung der Flüchtlingshilfe Dorfen e.V. am Donnerstag, den 10.11.2016 um 19:30 Uhr hinweisen. Im Jakobmayersaal (Unterer Markt 34 in Dorfen) werden Flüchtlingshelfer über ihre aktuelle Arbeit berichten. Als Gastredner hat die Flüchtlingshilfe Herrn Dr. med. Reinhard Erös, Oberstarzt der Bundeswehr a. D., eingeladen. Er wird einen Vortrag halten mit dem Thema Afganistan - Fluchtursachen und deren Bekämpfung.

Weitere Informationen finden Sie unter www.fluechtlingshilfe-dorfen.de.

Dorfen ist Bunt unterstützt die Flüchtlingshilfe Dorfen e.V. . Sie braucht auch Ihre Unterstützung. Deshalb würden uns freuen, wenn Sie zur Veranstaltung kommen und auch Freunde und Bekannte mitbringen.

14.10.2016 Jiddische Musik und Kultur kehrt zurück in den Jakobmayer

Nirit Sommerfeld & Orchester Shlomo Geistreich

Ausstellung und Buchverkauf zum Thema "Displaced Persons" begleiten das Konzert von Nirit Sommerfeld und dem Orchester Shlomo Geistreich am kommenden Freitag

Nirit Sommerfeld, deutsch-israelische Schauspielerin und Sängerin, erzählt und singt zusammen mit dem Orchester Shlomo Geistreich am Freitag, den 14.10.2016 ab 20:00 Uhr, musikalisch faszinierende, vielfach persönlich geprägte Geschichten aus ihrer deutsch-jüdischen Vergangenheit, von der 'Heimat aller Juden' Israel, ihren palästinensischen Freunden, den Konflikten, der Liebe - und wie alles mit allem zusammenhängt. Ihr neues Programm "Nicht ganz kosher!" überzeugt durch starke Worte, ist aber auch voller Lachen und spiegelt ihre Wanderschaft zwischen den Welten. Ihr kritisches Engagement als Brückenbauerin zwischen unterschiedlichen Kulturen ist mehrfach gewürdigt worden.

Mit dem Konzert von Sommerfeld und ihrem Orchester holen die Veranstalter einen Abend lang jiddische Musik zurück in den Jakobmayer, der in den Nachkriegsjahren eine bedeutende Rolle für das jüdische Leben in Dorfen gespielt hat. Wie die Mitglieder des Aktionsbündnisses "Dorfen ist bunt" recherchiert und in ihrem Buch "Wie kam der Davidstern nach Dorfen?" dokumentiert haben, lebten in dieser Zeit bis zu 300 osteuropäische Juden als Displaced Persons, die die Schoah überlebt hatten, im damaligen Markt Dorfen. Ihr Quartier fanden sie teilweise in der Blumengartenschule, einem Ausbildungs-Kibbuz, größtenteils aber verstreut über die ganze Ortschaft. Sie nutzten den Jakobmayer als Sitz des Jüdischen Komitees, einer Art Verwaltungsstelle, aber auch als kulturellen Treffpunkt. Hier gab es Musik und Tanz, hier wurden Hochzeiten und andere Feste gefeiert, Nachrichten und Erinnerungen ausgetauscht. Auch einen Gebetsraum soll es im Jakobmayer-Gebäude neben der Gaststätte gegeben haben.

Wer die Stufen zum Konzertsaal hinaufgeht, findet im Treppenhaus die beiden deutlichsten derzeit bekannten Spuren jüdischen Lebens im Dorfen der Nachkriegsjahre: die Darstellung eines Davidsterns auf dem Treppenabsatz und die einer Menora, eines siebenarmigen Leuchters, direkt vor dem Saal. Mitglieder von "Dorfen ist bunt" zeigen auf fünf großformatigen Tafeln zahlreiche Bilder und Zeugnisse jüdischen Lebens im Dorfen am Ende der vierziger Jahre, die vor und nach dem Konzert und auch noch in der darauf folgenden Woche besichtigt werden können. Außerdem wird das Buch "Wie kam der Davidstern nach Dorfen?" zum Verkauf angeboten.

Weiter Informationen zu dem Konzert finden Sie unter Jakobmayer Veranstaltungen

30.04.2016 Das Scherergütl als Kibbuz

Impressionen vom historischen Spaziergang von "Dorfen ist bunt" im Gedenken an die jüdischen Displaced Persons

Bild Rundgang_Scherergütl

Ein gutes Dutzend historisch Interessierter traf sich an der Gedenktafel für die "Displaced Persons (DPs)" an der B15 in Dorfen, dem Standort der ehemaligen Blumengartenschule, anlässlich eines geführten Spaziergangs zum ehemaligen Scherergütl bei Mösl.

Zusammen mit Doris Minet sowie Elisabeth und Adalbert Wirtz gab Monika Schwarzenböck, Autorin des Buchs Wie kam der Davidstern nach Dorfen - "Dorfen ist bunt" auf den Spuren "jüdischer Displaced Persons"", eine kurze Einführung in die Geschichte der DPs. Bei schönstem Frühlingswetter ging es dann entlang der Bahnlinie in Richtung Isen. Unterwegs erfuhren die Teilnehmer von den Autoren Einzelheiten zur Versorgungslage der DPs oder vom Schicksal der Geschwister Szapsa und Sara Katz, die aus Lodz in Polen über Umwege im Jahr 1946 in die Dorfener Blumengartenschule kamen.

Beim Weiler Mösl erinnert außer einem baufälligem Holzstadel und einem Haufen loser Ziegelsteine heutzutage nichts mehr an die dreijährige Geschichte des Scherergütls als Ausbildungskibbuz für DPs. Diese sollten eigentlich auf eine Zukunft in Palästina vorbereitet werden, ein großer Teil entschied sich allerdings für ein Leben in Nord- oder Südamerika.

Auf insgesamt neun Hektar Ackerfläche wurden damals Gemüse angebaut, Tiere gezüchtet und sogar Käse fabriziert. Interessanterweise fanden auch militärische Übungen statt, eine Reaktion auf die damalige politisch brisante Situation in Palästina. In Textzitaten aus dem Buch und begleitet von Fotos, entstand bei den Teilnehmern ein lebendiger Eindruck über den Alltag der DPs auf dem Scherergütl. Sogar die Geburt dreier Mädchen in der Gemeinschaft der DPs wurde 1946 registriert, von denen zwei, Lea Sella und Tova Halperin, im Jahr 2013 auf Einladung von "Dorfen ist bunt" an ihren Geburtsort zurückkehrten und über ihre Erinnerungen berichteten.

30.04.2016 Rundgang auf den Spuren der Displaced Persons

Bild Scherergütl

Auf die Spuren der jüdischen Displaced Persons, abgekürzt "DPs", geht es am Samstag, den 30. April 2016. Ein von "Dorfen ist bunt" organisierte Spaziergang führt zum ehemaligen "Scherergütl" im Süden Dorfens, nahe des Weilers Mösl. Der Treffpunkt ist um 15 Uhr an der Gedenktafel für die DPs beim Lidlparkplatz in Dorfen an der B15. Die Führung mit Erklärungen und Zitaten aus dem Buch Wie kommt der Davidstern nach Dorfen? - "Dorfen ist bunt" auf den Spuren der "Displaced Persons" wird von den Autoren Monika Schwarzenböck, Doris Minet und Adalbert Wirtz geleitet.

Bild Blumengartenschule Gemüseanbau

Nachdem beim Rundgang anlässlich der Buchpräsentation im vergangenen November die DPs-Schauplätze im Innenstadtbereich Dorfens im Blickpunkt standen, geht es diesmal auf das außerhalb der Stadtgrenze gelegene ehemalige Scherergütl, auf dem die DPs in den Nachkriegsjahren Gemüse anbauten, Hühner und Kühe hielten und sogar selber Käse herstellten. Die etwa zwei Kilometer lange Wegstrecke verläuft flach und zum Großteil auf für den öffentlichen Verkehr gesperrten Wegen. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt ist gegen 17 Uhr geplant. Nach dem Rundgang besteht die Möglichkeit, das Buch über die DPs käuflich zum Preis von 12,80 Euro zu erwerben.

21.04.2016 Flucht, Fluchtursachen und die Rechte

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Erding lädt am Donnerstag, den 21 April 2016 um 20 Uhr ein zu einer Veranstaltung mit dem Thema Flucht, Fluchtursachen und die Rechte. Der Vortrag wir gehalten von Robert Günthner, Referent für Grundsatzfragen und Politische Planung beim Landesbezirk des DGB Bayern. Veranstaltungsort ist das Gasthaus am Markt, Unterer Markt 38 in Dorfen.

Bild GEW Veranstaltungshinweis

19.03.2016 Fahrt zum NS-Dokumentationszentrum

Dieses Jahr wird Dorfen ist bunt anläßlich der alljährlich stattfindenden Wochen gegen Rassismus am Samstag, den 19. März 2016 eine gemeinsame Fahrt zum NS-Dokumentationszentrum mit Führung in München anbieten. Die Führung beginnt um 14.15 Uhr im NS-Dokumentationszentrum.

Treffpunkt ist im Eingangsbereich im Erdgeschoss des Gebäudes oder bereits vorab am Bahnhof Dorfen um 12.40, damit wir noch Fahrkarten nach München besorgen und den Zug um 12.52 Uhr nehmen können.

Die Kosten für die Führung mit Eintritt belaufen sich auf 9 Euro pro Person zuzüglich evtl. Fahrtkosten.

Anmeldungen bitte an: sprecher@dorfen-ist-bunt.de oder Tel. 08081/8692.

2015

7.11.2015 Präsentation des Buches "Wie kam der Davidstern nach Dorfen?"

Buch

Am Samstag, den 7. November 2015 laden wir alle Interessierte ein zur Präsentation des Buches "Wie kam der Davidstern nach Dorfen". Um 14 Uhr treffen wir uns zunächst vor dem Jakobmayer zu einem geführten Rundgang an einige der im Buch beschriebenen Orte der jüdischen "Displaced Persons". Um 16 Uhr findet dann eine Lesung von ausgewählten Kapiteln des neu erschienen Buches in der Gaststätte des Jakobmayer statt. Dabei kann das Buch auch erstmalig käuflich erworben werden. Wer an dem Rundgang nicht teilnehmen will oder kann, kann natürlich auch erst um 16 Uhr zur Buchpräsentation erscheinen.

14.00 Uhr Geführter Rundgang
Treffpunkt vor dem Jakobmayer
Unterer Markt 34, Dorfen
16.00 Uhr Buchpräsentation und Lesung
Gaststätte im Jakobmayer

Die Mitglieder vom Bündnis "Dorfen ist bunt" suchten nach Ereignissen in ihrer Stadt, die Impulse für ein respektvolles Zusammenleben von unterschiedlich geprägten Menschen geben. Dabei entdeckten sie die jüdischen Displaced Persons im Dorfen der Nachkriegszeit und die spannende Geschichte ihres Neubeginns. Displaced Persons, abgekürzt "DPs", wurden ab 1945 Menschen genannt, die infolge des Kriegs nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren konnten, vor allem osteuropäische Juden. In Dorfen gab es zwischen 1945 und 1949 etwa 200 - 300 jüdischer DPs, die teils einzeln in Wohnungen Dorfener Bürger untergebracht waren, teils in einem Kibbuz, der "Jüdischen Blumengartenschule" lebten.

Nach zwei vielbeachteten Vorträgen im jeweils vollbesetzten Jakobmayersaal haben die Autoren Monika Schwarzenböck, Doris Minet und Adalbert Wirtz das Ergebnis ihrer Recherchen in monatelanger Arbeit zu 160 Buchseiten mit zahlreichen Originalfotos aufbereitet. So entsteht beim Leser ein schlüssiges Bild vom Leben dieser Menschen, ihrer Treffpunkte und ihren weiteren Lebenswegen. Als stummer Zeuge ziert die Umschlagseite des Buchs der bei der Renovierung des Jakobmayers freigelegte Davidstern, der zum Synonym für ein lange Zeit vergessenes Kapitel jüngerer Dorfener Geschichte wurde.

21.04.2015 Gedenkfeier und Veranstaltung zur Erinnerung an den Mühldorfer Todeszug

Kurz vor Kriegsende vor fast genau 70 Jahren wird das KZ-Außenlager Mühldorf evaluiert und 3600 KZ-Häftlinge in Viehwaggons gepfercht und abtransportiert. Als der Zug in Poing für längere Zeit hält und einige Gefangene versuchen zu fliehen, kommt es zu einem Massaker durch die SS. 50 KZ-Häftlinge verlieren dabei ihr Leben. Einer der überlebenden Häftlinge aus dem Todeszug ist der damals 14-jährige Leslie Schwartz.

In Gedenken an dieses Ereignis lädt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Kreisverband Erding, am Dienstag, den 21. April 2014 zunächst zu einer Gedenkfeier am Bahnhof Dorfen und dann später zu einer Veranstaltung im Jakobmayersaal ein. Leslie Schwartz wird als Zeitzeuge von damals and beiden Veranstaltungen teilnehmen.

18.00 Uhr Gedenkfeier mit Leslie Schwartz (ca. 30min)
Ort: Bahnhof Dorfen (Ostseite)
19.30 Uhr Der Mühldorfer Todeszug
Veranstaltung im Jakobmayersaal (Unterer Marktplatz 34, Dorfen) mit Leslie Schwartz, überlebender des KZ-Außenlagers Mühldorf und Heinz Mayer, Historiker
Programm:
  • Begrüßung & Einführung
  • Film "Endstation Seeshaupt" (45min)
  • Gespräch mit Leslie Schwartz

Flyer - Der Mühldorfer Todeszug (PDF-Datei, 976 kByte)

22.-27.03.2015 Ausstellung "Rechts - Total? Normal?"

Dorfen ist Bunt präsentiert im Rahmen der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Dorfen die Ausstellung "Rechts - Total? Normal?". Die Ausstellung ist von Jugendlichen für Jugendliche konzipiert. Sie besteht aus 13 Plakaten, die aufzeigen, dass rechte Ideologien in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und keineswegs nur eine Randerscheinung sind. Sie bietet eine fragmentarische Sicht auf verschiedene Aspekte des Rechtsextremismus in der Vergangenheit, in der Gegenwart, auf rechte Parolen, rechte Gewalt, rechtes Gedankengut bei Politikern, in Medien und in der Kultur.

Ort:
evangelisches Gemeindezentrum in Dorfen, Rathausplatz 16

Öffnungszeiten:
So 22.3.2015 11:00 - 12:00 Uhr
Mo 23.3.2015 19:30 - 20:30 Uhr
Di 24.3.2015 15:00 - 17:00 Uhr und 19:30 - 20:30 Uhr
Mi 25.3.2015 15:00 - 17:00 Uhr
Fr 27.3.2015 14:30 - 16:00 Uhr

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

2014

29.03.2014 Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau

Am Samstag den 29. März 2014 fahren wir zur KZ-Gedenkstätte nach Dachau. Bei dieser Veranstaltung wird schwerpunktmässig das Thema "Sinti und Roma" behandelt werden. Abfahrt ist für 9 Uhr an der Marktkirche in Dorfen mit Privatautos geplant. Die Anzahl ist auf 30 Teilnehmer begrenzt. Interessierte werden deshalb gebeten sich per Email an dachaufahrt@dorfen-ist-bunt.de oder über den Telefonanrufbeantworter bei Monika Schwarzenböck 08081/8919 bis 20. März 2014 anzumelden. Die Plätze werden nach Reihenfolge der Anmeldungen vergeben.

11.03.2014 Filmvorführung "Der blinde Fleck"

Spielfilm "Der blinde Fleck" über den Skandal um das Oktoberfestattentat

Journalist Ulrich Chaussy und Regisseur Daniel Harrich in Dorfen
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigt das Aktionsbündnis Dorfen ist bunt in Zusammenarbeit mit s'Kino Dorfen am Dienstag, den 11. März 2014, um 18 Uhr und 21 Uhr den Spielfim "Der blinde Fleck" über die Recherchen von Journalist Ulrich Chaussy über den größten Terroranschlag in der deutschen Nachkriegsgeschichte: das Oktoberfestattentat 1980 mit 13 Toten und mehr als 211 zum Teil schwer Verletzten.

Im Zuge seiner akribischen Recherchen stößt Chaussy auf Ungereimtheiten und Lügen, auf eine Mauer des Schweigens von Justiz und Politik. Bald hegt er Zweifel an den offiziellen Ermittlungsergebnissen und vor allem an der Theorie des Einzeltäters. Die Suche nach der Wahrheit lässt ihn nicht mehr los, auch wenn durch seine Besessenheit fast die Ehe in Gefahr gerät. Die Fakten sind erschreckend.

Auf der Basis von Ulrich Chausseys Recherchen gelingt Daniel Harrich ein von der ersten bis zu letzten Sekunde fesselnder Polit-Thriller mit publikumswirksamer Besetzung, darunter Benno Fürmann als investigativer Journalist, Heiner Lauterbach als eiskalter Verfassungsschützer und August Zirner als Beamter mit schlechtem Gewissen. "Der blinde Fleck" zeigt in atmosphärischer Dichte die Verstrickungen zwischen Täter, Politik und Verfassungsschutz und ist durch die NSU-Morde und deren gerichtliche Aufarbeitung mehr als aktuell.

Im Anschluss an beide Filmvorführungen stehen Ulrich Chaussy und Regisseur Daniel Harrich den Filmbesuchern für Fragen und ein Gespräch zur Verfügung. Karten für den Filmabend können ganz normal über die Homepage von s’Kino gebucht werden.

20.01.2014 Mitgliederversammlung

Am Montag, den 20.1.2014 findet unsere Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Beirats statt. Alle Mitglieder sind dazu herzlich eingeladen und erhalten per Email eine Einladung mit weiteren Informationen. Frau Anna Bräsel von der Regionalen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus für Oberbayern und Schwaben hält im Anschluss einen Vortrag mit dem Thema "Wie Neonazis das Thema Asyl missbrauchen".

2013

13.11.2013 Symbole und Zeichen der rechtsextremen Szene und wie wir sie erkennen können

Das Aktionsbündnis veranstaltet am Mittwoch, den 13.11.2013 um 20 Uhr eine Vortrag mit dem Titel "Symbole und Zeichen der rechtsextremen Szene und wie wir sie erkennen können". Die Veranstaltung findet statt im evangelischen Gemeindezentrum Dorfen, Rathausplatz 16.

Gerade die jüngsten Kundgebungen der NPD in Erding und Freising sowie schwer zu erkennende rechtsradikale Sticker in Dorfens Innenstadt zeugen von einer nach wie vor regen rechtsradikalen Szene. Einige Gruppierungen und deren Rädelsführer sind dabei besonders im bayerischen Raum aktiv. Der Vortrag geht auf die Entstehung, Strukturen und die führenden Köpfe dieser Vereinigungen ein. Weiterhin werden Flugblätter und Sticker analysiert, die oft sogar Ähnlichkeiten zur linksextremen Szene haben und auch deren Themen, wie zum Beispiel Kampf dem Kapitalismus, übernehmen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zum Gespräch und zur Diskussion.

Der Eintritt ist frei. über kleine Spenden zur Deckung unserer Unkosten und zur Unterstützung unseres Aktions-Bündnisses würden wir uns sehr freuen.

Die Veranstaltenden behalten sich vor von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.

Handzettel zum Download (PDF-Datei, 104 kByte)

24.5.2013 Vortrags- und Gesprächsabend mit Zeitzeugen aus Israel

Bild Menora im Jakobmayer

Unter dem Titel "Als es in Dorfen einen Kibbuz gab - Ein Abend mit Zeitzeugen aus Israel" veranstaltet Dorfen ist bunt einen Vortrags- und Gesprächsabend über das Schicksal der "Displaced Persons" in der sogenannten "Jüdischen Blumengartenschule", einem Kibbuz in der Villa Albert Meindl in Dorfen in der Nachkriegszeit. Besonders freut es uns, dazu eigens aus Israel anreiste Zeitzeugen begrüßend zu dürfen.

"Displaced Persons", abgekürzt "DPs", wurden ab 1945 Menschen genannt, die infolge des Kriegs nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren konnten, vor allem osteuropäische Juden. In Dorfen gab es zwischen 1945 und 1949 etwa 200 - 300 jüdische DPs, die teils einzeln in Wohnungen Dorfener Bürger untergebracht waren, teils in einem Kibbuz, der "Jüdischen Blumengartenschule" lebten.

Vor einen Jahr konnte Historikerin Thea Fleischhauer in einem vielbeachteten Vortrag die Frage beantworten, wie der Davidstern in den Jakobmayer kam. Durch ein Interview mit dem Sohn einer DP erfuhren die Zuhörer weitere Einzelheiten aus dem Leben der vom Holocaust gezeichneten Menschen.

Bild Gedenktafel

über Thea Fleischhauer konnte der Kontakt zu zwei Familien aus Israel hergestellt werden, die zu jener Zeit in der Jüdischen Blumengartenschule untergebracht waren und wir freuen uns, beide Familien in unserer Mitte begrüßen zu dürfen.

Thea Fleischhauer wird zunächst in einem Kurzreferat über die "Jüdische Blumengartenschule" berichten. Anschließend werden unsere Gäste persönlich zu Wort kommen und von ihren Erinnerungen an die Zeit in Dorfen und ihrem Neuanfang in Israel berichten.

Die Veranstaltung findet statt am 24. Mai 2013 um 18:30 Uhr im Jakobmayer-Saal, Unterer Markt 34 in Dorfen. Einlass ab 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Spenden sind aber erwünscht. Musikalisch wird den Abend Claudia Gondola de Hackel mit ihrem Ensemble begleiten.

Im Rahmen ihres Besuches werden die Gäste aus Israel auch von Dorfens Bürgermeister Heinz Grundner empfangen, dazu findet parallel eine Ausstellung im Dorfener Rathaus über das Leben der DPs in Dorfen der Nachkriegszeit statt. Am Ort der früheren Albert Meindl Villa, am Rand des jetzigen Lidl-Geländes, wird vor der Abendveranstaltung um 16:00 Uhr eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Blumengartenschule und die Dorfener DPs feierlich enthüllt werden.

Die Gedenktafel im Detail: Gedenktafel.jpg

16.5.2013-19.6.2013 Ausstellung "Jüdische Displaced Persons im Dorfen der Nachkriegszeit"

Die Arbeitsgruppe Denkorte von Dorfen ist Bunt führte in den letzten beiden Jahren umfangreiche Recherchen zur Frage, wie der Davidstern in den Jakobmayer kam, durch und rief dabei wieder in Erinnerung, dass in Dorfen von 1946 - 1949 etwa 200 bis 300 jüdische "Displaced Persons" einquartiert wurden, hier lebten und sich auf ihre Ausreise nach Israel vorbereiteten. Wir freuen uns besonders, der Öffentlichkeit die Recherche-Ergebnisse in Form einer Ausstellung präsentieren zu können.

Die Ausstellung mit dem Titel "Jüdische Displaced Persons im Dorfen der Nachkriegszeit" wird am 16.5.2013 um 19 Uhr eröffnet und kann von 16.5. bis 19.6.2013 im Rathaus Dorfen besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten des Rathauses: Mo-Mi, Fr 8:00-17:00 Uhr; Do 8:00-18:00 Uhr; Fr 8:00 - 13:00 Uhr.

2012

9.11.2012 Aufführung Martin Löwenberg-Film

Bild Loewenbergfilm

Passend und in Gedenken an die Reichsprogromnacht am 9.11.1938 zeigen wir an diesem Jahrestag in Kooperation vom Bündnis gegen Rechts, Dorfen ist Bunt und s'Kino im Jakobmayer den Dokumentarfilm "Es kann legim sein, was nicht legal ist" Martin Löwenberg - ein Leben gegen Faschismus, Unterdrückung und Krieg.

Der Dokumentarfilm wird 2 mal im s'Kino im Jakobmayer (Unterer Markt 34, 84405 Dorfen) gezeigt:

1. Vorstellung: Fr 9. November um 18.00 Uhr mit anschließender Diskussion mit Martin Löwenberg und den FilmemacherInnen in der Dorfener Buchhandlung (gleich gegenüber: Unterer Markt 1)

2. Vorstellung: Sa 10. November um 20:00 Uhr

Karten für die Vorstellungen sind erhältlich über die Kinokasse (es gelten die üblichen Kinotagespreise). Eine Platzreservierung wird sehr empfohlen (online über s'Kino im Jakobmayer).

Zum Film:

Fast zwei Jahrzehnte begleiteten die FilmemacherInnen den Widerstandskämpfer und ehemaligen KZ-Häftling Martin Löwenberg (87) mit der Kamera: bei seinem politischen Engagement zur Unterstützung von Flüchtlingen sowie zur Entschädigung von ehemaligen ZwangsarbeiterInnen, aber auch bei seinem entschiedenen Eintreten gegen Neonazismus, Antisemitismus und Krieg. Diese subjektive Protestgeschichte wird verknüpft mit aktuellen Interviews und historischem Bildmaterial aus Wroclaw (ehem. Breslau), Dachau, Flossenbürg, Essen und München zu einer filmischen Zeitreise über 87 Jahre. Martin Löwenberg entwickelt dabei eine ganz besondere Form der Reflektion von Geschichte, die die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für die Gegenwart präsent werden lässt.

Weitere Infos finden Sie auch unter www.loewenberg-film.de.

Der Familie Löwenberg ist auch ein Kapitel in dem 2012 erschienen Buch "Widerstand und Heimatverlust - Deutsche Antifaschisten in Schlesien" gewidmet. (Dietz Verlag, Berlin, 14,90€) Vorrätig in der Dorfener Buchhandlung.

Buch Widerstand und Heimatverlust

"Die Nazidiktatur ist doch nicht über Nacht über Deutschland „hereingebrochen“. Sie ist gemacht, vorbereitet worden, einfach gesagt, von Menschen. Und muss also auch von Menschen verhindert werden. Eine bittere Lehre, die wir Überlebende der faschistischen Barbarei nach der Befreiung ziehen mussten, war die Erkenntnis, dass Nazismus, Völkermord und Krieg hätten verhindert werden können, wenn Antinazis und Demokraten die Gefahr rechtzeitig erkannt und gemeinsam den Kampf gegen die braune Pest geführt hätten." Martin Löwenberg


Unterstützt werden die Filmveranstaltungen von:

Arbeitsgemeinschaft International, Deutscher Gewerkschaftsbund (KV Erding/Freising), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (KV ERding) und dem SPD-Ortsverein Dorfen

29.5.2012 Treffen mit Neonazi-Aussteiger

Am Freitag den 29.5.2012 gab es auf Initiative von Herrn Becher vom Bayerischen Bündnis für Toleranz ein Treffen mit dem Neonazi-Aussteiger Felix Bennekenstein. Bei dieser Veranstaltung waren neben Mitgliedern von Dorfen ist Bunt, Herrn Becher und Felix Bennekenstein auch die Süddeutsche Zeitung und der Bayerische Rundfunk anwesend.

Bennekenstein ist gebürtiger Dorfener und war treibende Kraft bei den Neonazi-Aufmärschen in Dorfen vor einigen Jahren. Während seiner Inhaftierung erkannte er offensichtlich den Irrsinn der Neonazi-Ideologie, deren Verfechter er jahrelang war und kehrte ihr glaubhaft den Rücken. Für Dorfen ist Bunt war die Diskussion mit ihm die einmalige Gelegenheit, tiefere Einblicke in die Vorgänge vor einigen Jahren zu bekommen und mehr über die Neonazi-Szene zu erfahren.

Die SZ berichtete über das Treffen am Di den 3.7.2012 in Bayernteil (halbseitiger ausführlicher Artikel), der auch online verfügbar ist: Aus dem Leben eines Neonazis

Der Bayerische Rundfunk hat dazu in Bayern 2 einen halb-stündigen Beitrag im Notizbuch um 11:00 Uhr gesendet. Diesen Beitrag kann man sich auch nachträglich im Internet unter anhören: Auf Versöhnungskurs in Dorfen

23.5.2012 Wie kommt der Davidstern in den Jakobmayer?

Jakobmayer.jpg
Jakobmayer
Davidstern.jpg
Davidstern

Veranstaltungsankündigung:

Wie kommt der Davidstern in den Jakobmayer?
Über-Lebenskunst jüdischer Menschen im Nachkriegs-Dorfen

  • Vortrag:
    Die Jüdische Blumengartenschule - ein Kibbuz judischer Displaced Persons (DPs)in Dorfen
    Thea Fleischhauer - Historikerin, Weimar
  • Zeitzeugengespräche und Dokumente:
    Lebenswege und Alltag privat einquartierter DPs
    Projektgruppe Denkorte - Dorfen ist Bunt

Beginn: MI 23. Mai 2012 um 19.30 Uhr

Ort: Jakobmayer-Saal, Dorfen, Unterer Markt

Der Eintritt ist frei. In der Pause gibt es einen kleinen Imbiss.

Zum Download: flyer23-05-2012.pdf


Displaced Persons (DPs) wurden ab 1945 Menschen genannt, die infolge des Kriegs heimatlos, "entwurzelt" - waren. Unter ihnen viele osteuropäische Juden, die auch nach 1945 in ihrer Heimat ihres Lebens nicht sicher waren. In Dorfen gab es zwischen 1945 und 1949 hunderte jüdische DPs, die teils bei Dorfenern untergebracht waren, teils in einem Kibbuz, der "Jüdischen Blumengartenschule" wohnten.

Diese Menschen, alle Opfer der menschenverachtenden nationalsozialistischen Ideologie, soll ein Platz in der Geschichte unserer Heimat geben werden. Wo kamen sie her? Wie hat sich ihr Leben in Dorfen gestaltet? Wie ging es mit ihnen weiter?

"Dorfen ist bunt" versteht ihr Schicksal als einen Aufruf, in unserer Zeit hellhörig bezüglich neonazistischem Gedankenguts zu sein und Menschen, die aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt werden, besondere Beachtung zu schenken.

Die Projektgruppe "Denkorte" von "Dorfen ist bunt" hat Informationen zu diesem Thema in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen und wird diese an historischem Ort - im Jakobmayer-Saal - präsentieren. Im Jakobmayer saß damals "Das jüdische Komitee Dorfen" und gleichzeitig war dort auch der kulturelle Treffpunkt - die Wandzeichnungen im Treppenhaus zeugen davon.

Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Abschnitte: